Pünktlich zu Weihnachten 1981 wurden zwei Fahrzeuge im Auftrag des Kreditkartenunternehmens American Express hergestellt, die mit 24-karätigem Gold galvanisch beschichtet wurden. An Heiligabend 1982 wurde aus den verbliebenen vergoldeten Teilen das letzte Fahrzeug montiert. Eine Tür davon musste jedoch nachträglich vergoldet werden und ist heute noch erkennbar an dem anderen Farbton. Alle drei Fahrzeuge befinden sich heute noch in den USA. Eins steht in einem Casino-Museum in Reno (VIN 4300, braune Innenausstattung, Fünfgang-Getriebe), das zweite im Peterson Automotive Museum in LA (VIN 4301 schwarze Ausstattung, Automatik-Getriebe, auch bekannt als der Wagen aus der Bank in Snyder, Texas) und das letzte gebaute ist im Privatbesitz in Maryland (VIN20105, braune Innenausstattung, Automatik-Getriebe). Es gibt Gerüchte über einen vierten goldenen De Lorean, der von einem Privatmann vergoldet worden sein soll.
Zurück in die Zukunft
Goldene Träume mit Auruna® 311 wahr gemacht
Sondermodelle sind in der Automobilbranche
nichts Ungewöhnliches. Aber ein goldener DeLorean
(Modell DMC 12) mit Edelstahlkarosserie und
einzigartigen Flügeltüren, das ist in der Automobilgeschichte
bis heute einmalig. Bekannt wurde der
Sportwagen als Zeitmaschine vor allem durch den
Film Zurück in die Zukunft.
Die goldige Geschichte begann 1979: Auf der
Suche nach einem besonderen Werbegag für die
Goldcard ging das Kreditkartenunternehmen Ame-
rican Express auf DeLorean Motor Cars Ltd. in
Nordirland zu. Sie beschlossen, eine Serie von
maximal einhundert Fahrzeugen exklusiv für American
Express anzufertigen. Als Besonderheit sollten
deren Karosserien eine 24-Karat Goldbeschichtung
erhalten.
Vergoldung des DeLorean DMC 12
bei Umicore Galvanotechnik
Auf der Suche nach einem geeigneten Beschichtungsunternehmen
stieß man auf die Umicore
Galvanotechnik (damals Degussa) in Schwäbisch
Gmünd. Gerade rechtzeitig auf dem Markt erfolgreich
eingeführt, stand der Goldelektrolyt Auruna®
311 – zur Direktvergoldung von Edelstahl – zur
Verfügung. Die abgeschiedene Goldoberfläche hat
eine sehr gute Haftfestigkeit ohne korrosionsempfindliche
Zwischenschichten, ist porenarm, duktil
und besitzt einen hervorragenden Glanz. Nachdem
der Elektrolyttyp geklärt war, musste das Handikap,
die Größe der Karosserieteile (bis zu 1,5 m2), gelöst
werden, da die Elektrolytvolumina in der eigenen
Galvanik zu klein waren. Umicore fand als geeigneten
Partner die Firma Karl Holder bei Kirchheim-
Teck, und mietete für eine Woche einen großen
Galvanoautomaten an. Die Firma Holder ist auf
Nichtedelmetallprozesse, u. a. für den Automobil-
bereich, spezialisiert.
Im September 1981 startete das Projekt DeLorean
Gold-Edition. Einzig für diesen Zweck wurden
2500 Liter Goldelektrolyt Auruna® 311 angesetzt.
Die Karosserieteile wurden von Hand vorgereinigt
und die nicht zu vergoldeten Flächen mit einem
Galvanikabdecklack versehen. Nach der üblichen
Vorbehandlung erfolgte die Direktvergoldung der
gebürsteten Edelstahlteile. Gefordert waren 2,5 µm
Goldauflage; bei acht Karosserieteilen pro Auto
waren das 800 g Gold. Die Testphase bestand aus
zwei DeLorean und Ersatzteilen.
1981 bot American Express die Gold-Edition in
ihrem Weihnachtskatalog an. Bestellen und bezahlen
konnte man ausschließlich mit der Goldcard.
Hier der Link zum Originalbericht, in der Galvanotechnik:
http://www.umicore-galvano.com/images/stories/downloads/de/gt-1887-1888_red.pdf
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